Ich habe mich für mein PJ bewusst für ein "kleineres" Krankenhaus entschieden. Mein Gedanke dabei war, dass ich einfach mehr Möglichkeiten bekomme, selbstständig tätig zu werden. Dazu kommt die persönlichere Atmosphäre. Und nicht zu vergessen: die Aufwandsentschädigung in Höhe von 300€.
All dies habe ich im Krankenhaus Buchholz vorgefunden!
Man hat die Wahl, sein Tertial in der Allgemein- und oder in der Orthopädie und Unfallchirurgie abzuleisten.
Dabei muss man natürlich auch Haken halten, aber in einem "menschlichen" Maß. Es gibt die Möglichkeit, eigene Patienten auf den Stationen zu betreuen, als auch in der Notaufnahme mitzuarbeiten. Eigene Anamnesen und Untersuchungen sind praktisch immer möglich gewesen. Ebenso die Versorgung von Kopfplatzwunden usw. Ich hatte das Gefühl, dass alle, Ärzte als auch Pflegepersonal, daran interessiert waren, mich vernünftig auszubilden! Es war immer möglich, bei spannenden Fällen mit in den OP zu gehen und zu assistieren.
Ferner durfte ich gegen Ende des Tertials auch einige kleinere Eingriffe vornehmen:
(Materialentfernung, Appendektomie, Dekubitusabtragung) Außerdem gibt es natürlich genügend Gelegenheiten an der Blutabnahmetechnik zu feilen, wobei es auf den Stationen Personal nur für die Blutabnahmen gibt!
Die Arbeitszeiten sind sehr fair. Es beginnt um 7Uhr Visite auf der Station. 7:45Uhr Röntgenbesprechung, dann ab 8 Uhr in den OP, meist für ein oder zwei Eingriffe. Danach, bzw. dazwischen kann man immer in die Notaufnahme schauen und Mittagessen war in der Regel auch kein Problem. Dann ein paar Aufnahmen zu elektiven Eingriffen und dann ist wieder Röntgenbesprechung um 15Uhr. Danach noch die eigenen Patienten zu Ende versorgen (Entlassungsbriefe, Reha Anträge, Konsile usw.) und schon hat man in der Regel Feierabend!
Im OP gibt es die Möglichkeit bei den Anästhesisten mitzumachen, d.h. man darf Maske beatmen und intubieren.
Das Krankenhaus Buchholz ist nur 20min mit dem Regionalzug vom Hauptbahnhof, bzw. 20 min mit dem Auto aus Harburg entfernt. Neben den 300€ hat man auch das Mittagessen frei und es gibt auch die Möglichkeit, im Schwesternwohnheim kostenlos zu wohnen.
Ich bin sehr zufrieden gewesen und kann jedem nur empfehlen, in der wunderschönen Nordheide eine entspannte und lehrreiche Zeit zu verbringen. Mittlerweile findet auch regelmäßig einmal pro Woche PJ-Unterricht statt.
Keijo Schulze