Die Dysphagie-Sprechstunde ist für Patienten, die eine spezifisch-neurologische Funktionsuntersuchung des Schluckaktes benötigen. Dies kann z.B. auf Überweisung eines HNO-Arztes erfolgen, der keine Erkrankung aus seinem Fachgebiet feststellen konnte oder durch einen Neurologen, der die spezifische endoskopische Untersuchung nicht im ambulanten Rahmen anbietet.
Zudem dient die Sprechstunde auch dazu, Patienten, die bei uns stationär waren, im Verlauf zu kontrollieren, ohne einen erneuten stationären Aufenthalt erzwingen zu müssen. Wir arbeiten eng mit den Logopädinnen im Haus zusammen, sodass zeitgleich eine qualifizierte klinische Sprach-, Stimm- und Schluckdiagnostik ergänzend durchgeführt werden würde. Je nach Befund würden dann ggf. eine weiterführende Diagnostik ambulant oder auch im stationären Rahmen erfolgen. Gemeinsam wird schließlich mit der Logopädin ein Ernährungsplan erstellt und verordnet sowie Strategien für zuhause aufgezeigt.
In den letzten Jahren hat sich neben den klinischen Tests, die aber eine geringe Spezifität und Sensitivität aufweisen, eine Diagnostik-Methode in der Neurologie etabliert und zwar die sog. fiberendoskopische Evaluation des Schluckens, kurz FEES. Die FEES ist eine nebenwirkungsarme Untersuchung und der Vorteil davon ist, dass sie bei jedem Patienten unabhängig von Alter, Bewusstseinsstand und Schweregrad der Grunderkrankung vor Ort durchgeführt werden kann, da sie wenig invasiv ist und den Patienten kaum belastet. Mit der Untersuchung können schnell und spezifisch die anatomischen Strukturen sowie die Funktion des Schluckens untersucht werden. Eine Überwachung ist nicht notwendig.