In Deutschland leben nach jüngeren Schätzungen ca. 400- 800.000 Menschen mit chronischen Wunden.
Darunter versteht man Wunden, die trotz adäquater Behandlung innerhalb von 6 Wochen nicht abgeheilt sind.
In der überwiegenden Zahl der Fälle liegt eine Erkrankung der Gefäße, also der Venen und Arterien zugrunde Für die Betroffenen und Angehörigen stellen chronische Wunden aufgrund von Schmerzen, Mobilitätseinschränkung, Geruchsbelästigung und Beeinträchtigung des sozialen Lebens eine erhebliche Belastung und Einschränkung der Lebensqualität dar.
Um eine vollständige Wundheilung zu erreichen ist eine Behandlung der Ursache von entscheidender Bedeutung.
Daher muss jede chronische Wunde auf das Vorliegen einer Gefäßerkrankung hin abgeklärt werden - umso früher, umso besser!
Viele oft monate- oder gar jahrelange nicht erfolgreiche Wundbehandlungen wären bei frühzeitiger Ursachenabklärung und Kausaltherapie vermeidbar!
Wunde nur Symptom einer anderen Erkrankung?
Die häufigste Ursache von Wunden liegen Erkrankungen der Venen zu Grunde. Das können ein Schwäche der oberflächlichen Venen - auch Krampfadern genannt - zu Grunde. Aber auch unzureichende Funktion der tiefen Venen oder eine Thrombose der tiefen Venen sin hauptverantwortlich, insbesondere wenn eine begleitende Wasseransammlung in den Beinen entsteht. Eine Kompresionstherapie ist dann unerlässlich Bei einer arteriellen Durchblutungsstörung wird das Gewebe und letztlich auch die Haut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff- und Nährstoffen versorgt. Ursache ist meist die Arteriosklerose, also eine Verkalkung der Schlagadern, so dass dort Engstellen oder auch Gefäßverschlüsse entstehen.
Das diabetische Fußsyndrom ist eine Spätfolge einer häufig bereits jahrelang bestehenden, nicht bzw. nicht ausreichend behandelten Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Hierdurch kommt es zu Fehlstellungen des Fußskeletts, Fehlbelastungen und Druckbelastungen bei gleichzeitigem Verlust des Schmerzempfindens. Kleine Verletzungen, z.B. im Rahmen der Fußpflege können so zu Wunden führen, die oftmals lange unbemerkt bleiben, da das Schmerzempfinden erloschen ist. Kommt es dann bei häufig auch verminderter Durchblutung noch zu einer Infektion, droht eine Amputation. Über 40.000 Amputationen müssen jährlich in Deutschland aufgrund des diabetischen Fußsyndroms vorgenommen werden.
Diagnostik und Behandlung
Ohne Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung ist keine Abheilung einer chronischen Wunde zu erzielen. Da in den meisten Fällen eine Gefäßerkrankung ursächlich ist, sollte jeder Patient mit einer chronischen Wunde einmal auf das Vorliegen einer arteriellen Durchblutungsstörung oder das Vorliegen einer Venenschwäche hin untersucht werden.
In den meisten Fällen reicht hierzu eine schmerzlose Untersuchung des Gefäßsystems mittels Ultraschall aus. Sollte sich hierbei der Verdacht auf eine Gefäßerkrankung erhärten, sind meist weitere Untersuchungen, z.B. eine Kernspinangiographie oder eine Angiographie notwendig.
Bei arteriellen Durchblutungsstörungen muss eine Verbesserung der Durchblutung erreicht werden. Dies lässt sich heutzutage in vielen Fällen durch sehr schonende, sogenannte endovaskuläre Eingriffe erzielen. Dabei können verengte Gefäße aufgedehnt oder mit Stents versorgt werden. Diese Eingriffe können meist in lokaler Betäubung durchgeführt werden, so dass auch ältere Menschen mit sehr geringem Risiko behandelt werden können.
Nachbehandlung
Neben der Ursachenbehandlung ist auch eine stadiengerechte und leitlinienkonforme Lokaltherapie notwendig, um eine Wundheilung zu gewährleisten.
Wie bieten Ihnen Diagnostik und Therapie einschließlich aller verfügbaren operativen und endovaskulären Behandlungsmethoden als auch OP Verfahren zur plastischen Defektdeckung aus einer Hand anbieten